Vergleiche
Nach Teil 1 und Teil 2 nun eben der dritte und letzte Beitrag zu der kleinen Kabinibastellei
Da sich ja im Falle der integrierten Grafiklösungen die Komponenten den vorhandenen DDR3-Ram teilen müssen, sollte die Technik von einem schnelleren Speicher doch profitieren.
Da im Moment noch 1333er am Werk ist, dürfte eine Erhöhung auf die maximalen 1600 MHz doch noch etwas bringen. Und wenn man ohnehin schon einmal dabei ist…
Die Wahl fällt auf dieses Modul:
Kingston HX316C9SR/4 Hyp Arbeitsspeicher 4GB (1600MHz, CL9, 1x 4GB) DDR3-RAM
Obendrein sieht’s auch noch gut aus! Ich weiß, völlig nebensächlich! Trotzdem…
Nun alten RAM raus, neuen rein und weiter geht’s…
Nun die Ergebnisse mit dem Athlon 5350 und 1600er DDR3 RAM:
Catzilla:
933 Punkte
3DMark:
Fire Strike: 400
Sky Diver: 1533
Cloud Gate: 2713
Ice Storm: 29930
Also wieder eine Ecke schneller! Man merkt den Effekt (vor allem im Vergleich zu Ur-Konfiguration) schon recht deutlich, er bewegt sich im Rahmen der Erwartung. Zur Erinnerung: Es geht hier nicht um einen Gaming-PC, nur um die Alltagsleistung eines Low-Cost PC, wenn er mit ein wenig weiterer/anderer Hardware aufgerüstet wird.
Das war dann auch schon alles, was man mit Bo(a)rdmitteln und schnellerer APU nebst RAM realisieren kann. Am neugierigsten bin ich allerdings auf einen Test mit eigenständiger Grafikkarte. Da der PCIe Slot ohnehin nur mit x4 angebunden ist, soll es da nichts überdimensioniertes sein. Da ich hier noch eine Radeon HD 6670 liegen habe, bietet sich eine Versuch mit eben dieser an.
Die Grafikkarte: Club 3D Radeon HD6670 1024 MB DDR3 SDRAM
Mir ist bewußt, dass die Karte auch nicht der Oberhammer ist, soll sie für den Versuch aber ja auch gar nicht sein
Wie immer – Karte rein, PC an, aktuelle Treiber ziehen (Omega14.12) und wieder einmal die Testsoftware laufen lassen. So ganz nebenbei hat der PC nun auch die vollen 4 GB RAM für sich, vorher hat sich die Grafikeinheit rund 500 MB abgezwackt. Bei den normalen Handgriffen auf dem Desktop spürt man eher keinen Unterschied, in den Benchmarkprogrammen allerdings schon:
Ergebnisse Athlon 5350 mit 4GB DDR-1600 RAM und HD 6670 Grafikkarte:
Catzilla:
2233 Punkte
3DMark:
Fire Strike: 845
Sky Diver: 2982
Cloud Gate: 4451
Ice Storm: 39022
Ein deutlicher Unterschied
Sollte man sich also einen Computer ähnlicher Konfiguration zugelegt haben und mit der Onboardgrafik irgendwo an die Grenzen stoßen, kann eine externe Grafikkarte doch so einiges bewirken. Eine HD 6670 kriegt man gebraucht schon für unter 40 Euro, das ist unter Umständen recht wenig Geld, um den PC deutlich zu beschleunigen. Zumindest was die Grafikleistung angeht.
Zum Vergleich kann ich im Moment nur den PC heranziehen, in dem die HD6670 eigentlich ihren Dienst verrichtet. Dieser ist mit einem Athlon 64 X2 5000+ (2,6 GHz) ausgestattet und fühlt sich bei allgemeinen Aufgaben teilweise weniger flüssig an, ist aber auch nicht mit einem frischen Windows aufgesetzt.
Messergebnisse Athlon 64 X2 5000+ mit HD 6670 Grafik zum Vergleich:
Catzilla:
1534 Punkte
3DMark:
Fire Strike: 836
Sky Diver: 2694
Cloud Gate: 3300
Ice Storm: 32648
Also doch eine Ecke schneller, als das ältere Zweikernmodell, in dem die Karte ansonsten arbeitet. Es macht durchaus Spaß, mit dem 5350er-PC zu arbeiten. Dank der verbauten SSD geht das Booten in Sekunden und auch bei Videokonvertierung oder dem Entpacken größerer Archive kommt das System gut zurecht.
In wie weit der neue Prozessor, der 1600er RAM, eine andere Grafikkarte und eine SSD noch den Begriff ‚Low-Cost‘ rechtfertigen, kann ich nicht pauschal beantworten. Besitzt man so einen Computer bereits, dürfte eine schrittweise Aufrüstung sinnvoll sein. Steht jedoch ein Neukauf an, sollte man sich die Komponenten im Vorfeld ansehen. Sicherlich bewegt sich ein Rechner in dem all diese Hardware (oder leistungsfähigere) steckt preislich nicht auf der gleichen Linie, ist als System aber u. U. günstiger als der Einzelkauf. Andererseits kostet eine SSD nicht mehr die Welt und würde bei mir in jedem PC zum Einsatz kommen. Zumindest als Systemlaufwerk, für Datensammlungen kann es dagegen immer noch eine klassische Festplatte sein.
Wenn man den Preis für RAM und CPU, also den übergebliebenen Teilen abzieht, kommt sicherlich eine andere Rechnung dabei heraus. Umständehalber kenne ich einige der Preise nicht, kann also dahingehend keine Rechnung präsentieren.
Hier noch einmal alle Messergebnisse zusammen:
Sempron 3850, integrierte Grafik und 1333er DDR3 RAM:
Catzilla:
737 Punkte
3DMark:
Fire Strike: 305
Sky Diver: 1202
Cloud Gate: 2037
Ice Storm: 22578
Die Ergebnisse mit dem Athlon 5350, 1333er RAM:
Catzilla:
861 Punkte
3DMark:
Fire Strike: 381
Sky Diver: 1476
Cloud Gate: 2569
Ice Storm: 28034
Athlon 5350 und 1600er DDR3 RAM:
Catzilla: 933 Punkte
3DMark:
Fire Strike: 400
Sky Diver: 1533
Cloud Gate: 2713
Ice Storm: 29930
Athlon 5350 mit 4GB DDR-1600 RAM und HD 6670 Grafikkarte:
Catzilla:
2233 Punkte
3DMark:
Fire Strike: 845
Sky Diver: 2982
Cloud Gate: 4451
Ice Storm: 39022
Sei noch zu erwähnen, dass der Stromverbrauch dieser Zusammenstellung selbst mit der HD 6670 Grafikkarte bei ca. 35 W bei Desktopbetrieb und 75 W unter Last lag. Diese Werte sind leider nur nebenbei und ohne Sorgfalt gemessen, der Fokus lag auf anderen Daten Wenn machbar, liefere ich noch genauere Daten nach. Mir hat die kleine Testerei jedenfalls viel Spaß gemacht
Vielleicht liest diese Artikel ja jemand, dem ich eine kleine Entscheidungshilfe geben kann. Als ‚lahme Krücke‘ muss sich so ein Kabini-PC aber keinesfalls bezeichnen lassen!